LARA by LANXESS

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS demonstriert mit der Einbindung einer Anlage zur Reduktion des Treibhausgases Distickstoffmonoxid (Lachgas) in der Adipinsäureproduktion, wie chemische Prozesse klimagerecht gestaltet werden können. Das Unternehmen leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Entwicklung einer nachhaltigeren Produktion in der chemischen Industrie.

Adipinsäure ist in der Kunststoffindustrie ein viel gefragtes Vorprodukt für zum Beispiel Nylon oder Polyurethane. Während der Herstellung der Säure wird jedoch das klimaschädliche Treibhausgas N2O (Lachgas) gebildet. LANXESS hat daher in eine Lachgasreduktionsanlage (LARA) investiert, die eine annährend vollständige Vermeidung des Ausstoßes in die Atmosphäre ermöglicht.

Innovation: N2O-freie Herstellung

Lachgas – eine Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff – ist eines der klimaschädlichsten Treibhausgase. Um das Molekül für das Klima unschädlich zu machen, muss es aufgespalten werden. Dies ermöglicht LARA, indem sie das entstandene Lachgas im Anschluss an die Adipinsäureproduktion in einem thermischen Prozess bei hohen Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius behandelt. Sauerstoff und Stickstoff können so als natürliche Hauptbestandteile der Luft problemlos emittiert werden. Rund 5.000 Tonnen Lachgas werden in der Anlage auf diese Weise jährlich neutralisiert. Das entspricht ungefähr 1,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.

Effizienz: Schaffen eines integrierten Systems

Durch den Prozess wird nicht nur verhindert, dass das klimaschädliche Gas in die Atmosphäre entweicht; die bei der Spaltung erzeugte Wärme liefert zudem Dampf, der zur weiteren Nutzung in das Versorgungsnetz des benachbarten CHEMPARKS in Krefeld-Uerdingen eingespeist wird. So wird mit der Kopplung von Abgasreinigung und Wärmeerzeugung ein integriertes System geschaffen, das zusätzlich eine Effizienzsteigerung ermöglicht.

 

1,5 Mio.

Tonnen CO2e-Einsparung pro Jahr.

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Mitarbeiter vor der Lachgasreduktionsanlage, die Lachgas neutralisiert.

Tonnenschwerer Klimaschutz: Die Lachgas-Reduktionsanlage am Standort Krefeld-Uerdingen neutralisiert Lachgas mit einer Äquivalenz von rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. © LANXESS

Mitarbeiter vor der Lachgasreduktionsanlage von Lanxess

Mit der neuen Lachgas-Reduktions-Anlage entwickelt sich der Spezialchemie-Konzern zu einem Technologieführer bei der Reduktion von N2O. © LANXESS

Ein Modell der Lachgasreduktionsanlage zur Veringerung des Treibhausgases Distickstoffmonoxid

Ein Modell der Anlage. © LANXESS

Effekt: Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand

Insgesamt zersetzt LANXESS – je nach Auslastung – fünf bis zehn Millionen Tonnen CO2-Äquivalente jährlich. Dank des klimagerechten Verfahrens werden erworbene Emissionszertifikate frei. Mit dem Verkauf dieser Zertifikate lässt sich der Bau der Anlage refinanzieren. Der Chemiekonzern leistet so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Mit der Umsetzung des Projektes war LANXESS Vorreiter für die klimagerechte Umgestaltung der Adipinsäureproduktion. Dem Beispiel sind bereits weitere Konzerne gefolgt.